Fachbereich Rechtswissenschaften


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Geschichte

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Der Juristische Fachbereich der Universität Osnabrück ist einer der jüngsten Fachbereiche Deutschlands. Zum Wintersemester 1980/81 begannen die ersten 140 eingeschriebenen Studierenden mit dem Studium der Rechtswissenschaft in Osnabrück.

Statt einer voll ausgestatteten Bibliothek behalf man sich anfangs notdürftig mit den Handapparaten der einzelnen Professuren, konnte aber schnell ein umfangreiches Beschaffungsprogramm umsetzen. Nach weniger als 10 Jahren standen 100.000 Bücher in den Regalen, heute sind es etwa 330.000 Bände. Diese finden sich in der Bereichsbibliothek, aber auch in den jeweiligen Bibliotheken der rechtswissenschaftlichen Institute. Zudem stehen den Studierenden mittlerweile Online-Zugriffe auf juristische Datenbanken zur Verfügung und die Bereichs- sowie Institutsbibliotheken bieten insgesamt über 650 Arbeitsplätze.

Von Anfang an pflegte der Fachbereich sein eigenes Profil. Es wurde besonderes Gewicht auf die Vermittlung wirtschaftsrechtlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Inhalte gelegt, eine seinerzeit völlig ungewöhnliche Zwischenprüfung eingeführt, und die Verbindung von Theorie und Praxis erfolgte durch Einbeziehung von Praktikern in die Lehre.

Der Fachbereich bildete alsbald wissenschaftliche Schwerpunkte in Gestalt von Instituten heraus. So entstanden über die Jahre das Institut für Europarecht (1985 – Prof. Dr. Rengeling), das Institut für Finanz und Steuerrecht (1987 – Prof. Dr. Mössner), das Institut für Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung (1987 - Prof. Dr. von Bar), das Institut für Kommunalrecht (1989 - Prof. Dr. Ipsen), das Institut für Verfahrensrecht (1990 - Prof. Dr. Schilken), das Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht (1990 - Prof. Dr. Baums), das Institut für Wirtschaftsstrafrecht (Prof. Dr. Ransiek).

Die Schwerpunktbildung wurde ergänzt durch die Einführung neuer Studiengänge. So wurde zunächst der Magister Legum (LL.M.) für ausländische Absolventen etabliert. Es folgten der LL.M. Steuerwissenschaften (bis 2020) und der LL.M. Wirtschaftsstrafrecht (bis 2020) sowie der LL.B. Wirtschaftsrecht.

Die Wertschätzung des Fachbereichs kam auch darin zum Ausdruck, dass wissenschaftliche Gesellschaften ihre Jahrestagungen in Osnabrück abhielten. So richtete der Fachbereich 1997 die Jahrestagung der Deutschen Staatsrechtslehrer aus. 2006 folgte die Tagung der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft, im Jahr 2007 tagte die deutsche Strafrechtslehrervereinigung in Osnabrück, 2008 fand die Tagung der Zivilprozessrechtslehrer hier statt.

Die ursprüngliche Zahl von 13 Professuren konnte mittlerweile auf 20 erhöht werden (1.4.2022), an den Lehrstühlen und Professuren sind regelmäßig ca. 60 wissenschaftliche Mitarbeiter tätig. Bei einer Zahl von ca. 2.200 Studierenden ergibt sich ein ausgesprochen günstiges Betreuungsverhältnis.

 

Am 5. November 2005 fand im Osnabrücker Schloss ein Festakt zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Fachbereichs statt, auf dem der damalige Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Christian Wulff, der im Wintersemester 1980/81 sein juristisches Studium in Osnabrück begonnen hatte und einer der ersten Absolventen des Fachbereichs gewesen war, die Festansprache hielt.

 

Inzwischen ist der Fachbereich mit seinem wirtschafts- und europarechtlichen Schwerpunkt in vier Instituten organisiert. Dies sind das European Legal Studies Institute, das Institut für Unternehmens- und Wirtschaftsrecht, das Institut für Staats-, Verwaltungs- und Wirtschaftsrecht sowie das Institut für Wirtschaftsstrafrecht. Die Beschäftigung mit der Digitalisierung von Recht und Rechtswissenschaft ergänzt heute fächer- und institutsübergreifend das Lehrangebot des Fachbereichs. Dies kommt nicht zuletzt darin zum Ausdruck, dass zum Wintersemester 2021/22 ein neuer Schwerpunktbereich Digital Law eingerichtet wurde.

Weil anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Fachbereichs im Sommer 2020 aufgrund der pandemischen Situation leider kein Festakt stattfinden konnte, erarbeiteten die Professor*innen und Emeriti des Fachbereichs eine Jubiläumsfestschrift, für die sie unter dem Motto Worüber ich gerade nachdenke zum Teil sehr persönliche Beiträge verfasst haben. Auch findet sich hierin zum ersten Mal eine vollständige Liste aller am Fachbereich abgeschlossenen Promotionen.

Zudem wurde 2020 der Alumniverein OsnaLex e.V. gegründet, der als ein Forum für Absolvent*innen, Freund*innen und Förder*innen des Fachbereichs Rechtswissenschaft dienen und die Vernetzung über die Studienzeit hinaus ermöglichen soll.

Mittlerweile war der Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Osnabrück Ausbildungsstätte für mehr als 5000 Studierende, die hier ihr Jurastudium absolviert haben. Daneben haben mehr als 800 Doktorand*innen einen doctor iuris erlangt, und es wurden 19 Habilitationen erfolgreich durchgeführt. Seit dem Wintersemester 2021/2022 haben Doktorand*innen des Fachbereichs außerdem die Möglichkeit, ihre Promotion mit dem Promotionsstudiengang Rechtswissenschaften zu kombinieren.